Übersetzer müssen sich bei ihrer Arbeit in der Regel mit sechs verschiedenen Übersetzungsproblemen auseinandersetzen, unabhängig davon, ob es sich um die Übersetzung eines Faltblatts oder eines KIID handelt.
Übersetzer müssen sich bei ihrer Arbeit in der Regel mit sechs verschiedenen Problembereichen befassen, unabhängig davon, ob es sich um die Übersetzung von technischen Dokumenten oder einer eidesstattlichen Erklärung handelt. Dazu gehören: lexikalisch-semantische Probleme, Grammatik, Syntax, Rhetorik sowie pragmatische und kulturelle Probleme. Ganz zu schweigen von administrativen Fragen, computerbezogenen Problemen und Stress…
1. Lexikalisch-semantische Probleme
Lexikalisch-semantische Probleme können durch die Konsultation von Wörterbüchern, Glossaren, Terminologiedatenbanken und Experten gelöst werden. Zu diesen Problemen gehören Terminologiealternativen, Neologismen, semantische Lücken, kontextuelle Synonyme und Antonyme (diese betreffen polysemische Einheiten: Synonyme und Antonyme zielen nur auf eine kontextabhängige Akzeptanz ab, um zu bestimmen, welche Bedeutung richtig ist), semantische Kontiguität (ein Konsistenzverfahren, das durch die Identifizierung semantischer Merkmale funktioniert, die zwei oder mehr Begriffen gemeinsam sind) und lexikalische Netzwerke.
2. Grammatikalische Probleme
Zu den grammatikalischen Problemen gehören z.B. Fragen der Zeitlichkeit, der Aspectualität (das Erscheinungsbild gibt an, wie der Prozess oder der Zustand, den das Verb im Hinblick auf seine Entwicklung ausdrückt, im Gegensatz zur Zeit selbst dargestellt wird), der Pronomen und der Frage, ob das Subjektpronomen explizit gemacht werden soll oder nicht.
3. Syntaktische Probleme
Syntaktische Probleme können ihren Ursprung in syntaktischen Parallelen, der Richtung der Passivstimme, dem Fokus (dem Standpunkt, von dem aus eine Geschichte erzählt wird) oder sogar in rhetorischen Redefiguren haben, wie z.B. einem Hyperbaton (der Umkehrung der natürlichen Sprechreihenfolge) oder einer Anapher (der Wiederholung eines Wortes oder Abschnitts am Anfang einer Zeile oder eines Satzes).
4. Rhetorische Probleme
Rhetorische Probleme stehen im Zusammenhang mit der Identifizierung und Rekonstruktion von Denkfiguren (Vergleich, Metapher, Metonymie, Synecdoche, Oxymoron, Paradoxon usw.) und der Diktion.
5. Pragmatische Probleme: Ein Beispiel einer Marketing Übersetzung
Pragmatische Probleme ergeben sich aus den Unterschieden in der formellen und informellen Anrede mit „Sie“ sowie aus idiomatischen Redewendungen, Sprüchen, Ironie, Humor und Sarkasmus. Zu diesen Schwierigkeiten können auch andere Herausforderungen gehören; zum Beispiel bei der Übersetzung eines Marketingtextes vom Englischen ins Französische, insbesondere bei der Übersetzung des Personalpronomens „you“. Der Übersetzer muss entscheiden, ob das formelle oder das informelle „Sie“ geeigneter ist, eine Entscheidung, die nicht immer klar ist.
6. Kulturelle Fragen: ein Beispiel für eine Finanzübersetzung
Kulturelle Fragen können sich aus den Unterschieden zwischen kulturellen Bezügen, wie z.B. Namen von Lebensmitteln, Festivals und kulturellen Konnotationen im Allgemeinen ergeben. Der Übersetzer verwendet die Sprachlokalisierung, um die Übersetzung korrekt an die Zielkultur anzupassen. Ein sehr einfaches Beispiel ist eine Finanzübersetzung, die Daten enthält. Wenn der Text auf Englisch ist, ist es sehr wahrscheinlich, aber nicht absolut sicher, dass der 05.06.2015 den 5. Juni bedeuten wird. Wie jedoch jeder weiß, bezieht sich die gleiche Sequenz in einer anderen Sprache auf den 6. Mai.
Übersetzung ins Deutsche: Wiebke Lüth
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